Auf den Spuren des Gefangenen Paulus in Myra/Andriake und auf dem Mittelmeer (50 Min.)

Südwestlich von Antalya liegt an der Südküste Kleinasiens Myra. Die von der Antike bis zum Mittelalter bedeutende Handelsstadt Myra war durch ihren Hafen Andriake mit dem Mittelmeer verbunden. In diesem Hafen wechselten Paulus und die ihn bewachenden Soldaten auf seiner Reise zum Prozess nach Rom das Schiff. Wie lange sie auf ein nach Italien fahrendes Schiff warten mussten, wird nicht gesagt (Apostelgeschichte 27,1–12). In Myra sind beeindruckende in den Felsen gehauene, hausähnliche lykische Felsengräber, ein imposantes Theater am Berghang und die wunderschön ausgemalte Nikolausbasilika zu be­sich­tigen, deren Anfänge im 4. Jahrhundert n. Chr. liegen. Der Heilige Nikolaus – er war weit mehr als ein Versorger von Kindern mit Süßigkeiten – war am Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. der Bischof von Myra; in dieser Eigenschaft nahm er im Jahre 325 n. Chr. am bekannten Konzil von Nicäa teil, in dem der Text des „Nicänum“ von der Bischofsversammlung als für die Christenheit verbindliches Glaubensbekenntnis angenommen wurde.

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Myra, lykische Felsengräber

Von Myra aus fahren wir dann mit dem Schiff zu den durch ein ungeheures Erdbeben zerstörten, teilweise im Meer versunkenen Städten Kekova und Simena. Die Ruinen dieser antiken Städte liegen, wie es die Bilder zeigen, heute oberhalb und – gut erkennbar – auch unterhalb der Wasseroberfläche des Mittelmeers. Die mit vielen schönen Bildern dokumentierte Schiffsreise von Myra nach Kekova und Simena gibt uns Gelegenheit, über die abenteuerliche Reise des Apostels Paulus von Cäsarea über Myra, Kreta und Malta – hier wurde die Reise durch einen Schiffbruch unterbrochen – nach Rom zum kaiserlichen Gericht nachzudenken (Apostelgeschichte 27–28).