NATURSCHAUSPIEL KAPPADOZIEN II: Höhlendörfer und Felsenkirchen in Zelve und Göreme

Kappadozien verdankt seine Entstehung der Eruption von mehreren Vulkanen und der anschließenden Erosion, die eine einmalige Landschaft mit Tuffkegeln geformt hat. Am Beginn dieses Vortrags werden Bilder zunächst von dem Ort Utschisar mit seinem von Höhlenwohnungen total durchlöcherten Burgfelsen und von an seinem Fuße liegenden „Hochhäusern“ gezeigt: letztere sind einzeln stehende, große mehrstöckige Tuffkegel, die ausgehöhlt, mit Treppen und mit Fenstern versehen und dann mit Fellen und Teppichen ausgestattet wurden, damit man in ihnen bequem wohnen konnte. Im beeindruckenden Höhlendorf Zelve lebten die Menschen in nebeneinander liegenden Tuffkegeln und Tuffhöhlen in drei Tälern. Wie es in Kappadozien nach dem Zeugnis des Neuen Testaments schon um 80 n. Chr. christliche Gemeinden gab (1. Petrusbrief 1,1–2), so stoßen wir auch in Zelve auf uralte, in den Felsen geschlagene Kirchen und ein Kloster.

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Kappadozien, Wohnkegel und Burgberg von Utschisar aus Tuffgestein

Der zweite Teil des Bildervortrags zeigt viele Bilder von Göreme, dem christlichen Zentrum Kappadoziens, in dem – eingebettet in eine bizarre Tuffkegellandschaft – eine Vielzahl von beeindruckenden, in das Tuffgestein gehauenen Kirchen und Klöster mit wunderschönen byzantinischen Fresken aus der Zeit von 900 bis 1300 n. Chr. zu sehen sind. Die schönsten Fresken enthält die sog. „Dunkle Kirche“: Weil in diese Kirche wenig Licht dringt, sind ihre Fresken besonders gut erhalten; dennoch mussten von moslemischen Bilderstürmern zerstörte Fresken restauriert werden. Kappadoziens älteste Kirchen und Klöster aus der Zeit vom 4. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr. sind inzwischen eingestürzt, weil das Tuffgestein weich ist und im Laufe der Jahrhunderte erosionsbedingt hinfällig wird.