Laodizea: Reiche antike Handelsmetropole mit „lauer“ Christengemeinde

Der Bildervortrag über die einst prachtvolle antike Stadt Laodizea wird eine beeindruckende Stadt zeigen, in der gegenwärtig viele Archäologen tätig sind. Laodizea war in der Antike so reich, dass die Bürger der nach einem Erdbeben total zerstörten Stadt auf die Finanzhilfe der römischen Behörden verzichteten und die Stadt mit Eigenmitteln wieder aufbauten.

Laodizea war jahrelang nur so weit erforscht, dass Archäologen sich aus den noch sichtbaren Ruinen und geborgenen Fundstücken ein gewisses Bild vom Leben und von den Bauten der Stadt machen konnten. Inzwischen ist beispielsweise aber das in vielen Jahrhunderten zugewachsene, kaum noch erkennbare Fundament des „Sebastieions“, der Kaiserkultstätte also nicht nur restauriert, sondern sogar mit einem Nachbau versehen worden, der den Besuchern/-innen der Stadt einen echten Eindruck von dieser einstigen Kaisertempelanlage gewährt. Auch das byzantinische Südtor der Stadt und Teile der von Säulengängen eingefassten „Syrischen Straße“ wurden inzwischen restauriert.

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Laodizea, Gymnasium mit Südbad

Besichtigt werden auch noch nicht freigelegte Bauten der Stadt wie etwa das Ephesustor, das Westbad und die beiden Theater von Laodizea. Das Caracalla-Nym­phäum war eine prachtvolle Brunnenanlage an der Ecke der beiden Hauptstraßen der antiken Stadt. Am Westbad vorbei gelangt man nach längerem Weg zum großen Gymnasium mit integriertem Südbad, dessen beachtliche Ruinen weithin sichtbar sind. An das Gymnasium grenzt das 355 mal 60 Meter große Stadion von Laodizea an. Es konnte 35- bis 40-Tausend Zuschauer aufnehmen und wurde im Jahre 79 n. Chr. Kaiser Vespasian geweiht. Nach Rom war das Stadion von Laodizea das zweitgrößte im Römischen Weltreich.

Neben der Zentralen Agora steht die Ruine einer großen christlichen Basilika, einer von sieben Kirchen im antiken Laodizea. Die missionarische Tätigkeit des Paulusmitarbeiters Epaphras führte zur Gründung einer Christengemeinde in Laodizea (Kolosserbrief 1,7). In der Offenbarung des Johannes wird die wohlhabende, doch Jahrzehnte später „laue“ Christengemeinde von Laodizea in der Situation der Christenverfolgungen unter Kaiser Domitian (81–96 n. Chr.) in einem Brief Christi zu einem klaren Bekenntnis ermutigt (Offenbarung des Johannes 3,14–22). Die Vielzahl von Kirchen in Laodizea bezeugt, dass die Gemeinde die Mahnung dieses Briefes ernst genommen hat.