Auf den Spuren des Paulusin Ikonion (Konya), Lystra und Derbe – und auf Spuren der Seldschukenherrschaft in Kleinasien

Der erste Teil des Vortrags beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der 1. Missionsreise des Apostels Paulus. Von Antiochia in Pisidien zogen die Apostel Paulus und Barnabas nach Ikonium (heute Konya) weiter und von dort nach Lystra. Nach Apostelgeschichte 14 wurden sie aus Ikonium von jüdischen Gegnern vertrieben und in Lystra sogar gesteinigt; jedoch überlebten sie die Steinigung (vgl. 2. Korintherbrief 11,25) und gelangten nach Derbe, wo sie ungehindert wirken konnten. Von Lystra und Derbe sind die unausgegrabenen Stadthügel und kleinere Einzelfunde erhalten, die wir während der Schilderung des Wirkens der Apostel in diesen Städten anschauen werden.

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Innentor der seldschukischen Karawanserei Sultan Han

Auch vom antiken Ikonium (heute Konya) ist noch der teilweise überbaute Stadthügel erhalten. Als Konya im 11. Jahrhundert die Hauptstadt des islamischen Seldschukenreichs wurde, hat man diese Stadt unter anderem mit brauchbaren Überresten wie Steinen und Säulen vom alten Ikonium ganz neu errichtet; darum begegnet man dem alten Ikonium zum einen in Form des Stadthügels, zum anderen in Gestalt von einigen sehenswerten Funden, die heute im archäologischen Museum von Konya ausgestellt sind, und schließlich in bestimmten Gebäuden, die steinerne Spuren der Vergangenheit enthalten.

Weil die Seldschuken an vielen Stellen Kleinasiens beachtenswerte Spuren hinterlassen haben, werden wir in Konya z. B. das (später erweiterte) eindrucksvolle Mev­­lana-Kloster – bekannt von den „tanzenden Derwischen“ – besichtigen. Wir schauen uns auch zwei berühmte seldschukische Karawansereien („Sultan Han“ und „Alara Han“) an und erklimmen die landschaftlich reizvoll gelegene Seldschukenburg von Alanya, die einmal als Winterpalast der Seldschukensultane gedient hat. Innerhalb der Palastmauern steht die Ruine einer kleinen, 1000 Jahre alten byzantinischen Kreuzkuppelkirche, die die toleranten islamischen Seldschukensultane stehen ließen. Die Seldschukenburg liegt auf einem Felsplateau direkt über dem Mittelmeer. Direkt am Mittelmeer befindet sich eine aus dem Felsen herausgeschlagene, beeindruckende seldschukische Schiffswerft. Mit einer Besichtigung der 1948 entdeckten, sehr alten Damlatatsch-Höhle von Alanya – es handelt sich um eine kleine wunderschöne Tropfsteinhöhle – wird der Bildervortrag abgeschlossen.