Auf den Spuren des Paulus über das Taurusgebirge nach Antiochia in Pisidien

Der Bildervortrag beschäftigt sich mit einer Episode von der 1. Missionsreise des Apostels Paulus in Kleinasien: Über das reizvolle Taurusgebirge folgen wir Paulus – vorbei am 916 m hoch gelegenen malerischen Egirdir-See – bis ins pisidische Hochland zur einst bedeutenden Stadt Antiochia in Pisidien. Hier hat Paulus einige Zeit gewirkt hat (Apostelgeschichte 13,13–52; 14,20–26). Im Gebiet von Antiochia sind schon für die Zeit zwischen 8000 und 5500 v. Chr. Spuren von menschlicher Besiedlung – man fand z.B. Figuren von einer Muttergottheit – nachweisbar. Von 3000 v. Chr. an hat man in Anatolien den Himmels- und Mondgott verehrt. Auf einem 6 km von der Stadt Antiochia entfernten 1600 m hohen Berg befindet sich ein uraltes Mondheiligtum, für dessen Gott um 300 v. Chr. ein neuer Tempel errichtet wurde, von dem noch Grundmauern und Weiheinschriften zu sehen sind.

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Antiochien in Pisidien, Apsis der Paulusbasilika (4. Jh. n. Chr.)

Das antike Antiochia wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründet und vom römischen Kaiser Augustus in den Rang einer Militärkolonie erhoben. Die Stadt war geprägt von einem monumentalen Augustustempel, dessen Bauweise an die vom Tempel des Mars Ultor in Rom erinnert, den Kaiser Augustus in Rom errichten ließ. Das an der Rückseite halbrunde Tempelareal wurde aus einem Berg herausgeschlagen. Der Eingang zum Augustusheiligtum erfolgte über ein prachtvolles Eingangstor, das in Teilen noch erhalten ist.

In christ­lich-byzantinischer Zeit wurde in Antiochia in Pisidien neben anderen Kirchen eine riesige Paulusbasilika errichtet, eine der ersten und größten christlichen Bauwerke in Kleinasien überhaupt nach der Erlaubnis des Christentums durch Kaiser Konstantin am Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. Es ist vor allem diese Paulusbasilika, die an das kurze, aber fruchtbare Wirken des Apostels in dieser Stadt sichtbar erinnert.

Aus verbliebenen Ruinen etwa des monumentalen Stadttors („Hadianstor“), des Eingangstors zum Augustusheiligtum oder des Augustustempels selber konnten Archäologen die ursprüng­liche Ansicht mancher Gebäude rekonstruieren, so dass die Besucher des Bildervortrags einen anschaulichen Eindruck von dieser einst imposanten antiken Stadt Antiochia in Pisidien gewinnen.