JERUSALEM C: Burg Antonia und Palast des Herodes im herodianischen Jerusalem
(50 Min.)

 Die heutige Altstadt von Jerusalem ist geprägt vom riesigen – rund 480 m langen und 300 m breiten – trapezartigen Tempelplateau aus der Herodeszeit (140.000 m2). Direkt daran angrenzend ließ König Herodes die Burg Antonia für die in Jerusalem stationierten römischen Soldaten erbauen, von der noch der plan geschlagene Felssockel, das Fundament der Burg, zu sehen ist. Von den Burgtürmen aus überwachten die römischen Soldaten den Tempelplatz. Ein für die Wasserversorgung der Burg errichtetes Wasserreservoir, der „Stroutionteich“, ist noch erhalten; er liegt heute unter den steinernen Fußbodenplatten einer römische Agora (= Marktplatz) aus der Zeit, als Kaiser Hadrian nach dem antirömischen Barkochbaaufstand (132–135 n. Chr.) Jerusalem als römische Stadt „Colonia Aelia Capitolina“ neu errichten ließ. Auf der Agora stand auch das heute von der Straße aus sichtbare Mittelstück eines Triumphbogens für Kaiser Hadrian.

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Jerusalem, Familiengrab des Herodes

Weiter geht es zu einer aus drei Türmen bestehenden Festungsanlage, von der aus der im Westen Jerusalems gelegene prachtvolle Palast des Herodes bewacht wurde; die Türme der Festungsanlage trugen Namen von Menschen, die Herodes liebte: „Mariamneturm“ (Mariamne war Herodes’ Lieblingsfrau, die der König aus Eifersucht hinrichten ließ) – „Hippikosturm“ (er diente dem Gedächtnis an einen Freund des Herodes) – „Phasaelturm“ (Phasael war Herodes’ früh im Krieg gestorbener Bruder); die unteren etwa 20 m dieses Turmes sind noch im herodianischen Originalzustand erhalten. Unweit vom Herodespalast liegt die Grabanlage der Herodesfamilie mit einem hervorragend erhaltenen Rollstein, der die Grabanlage verschloss. Herodes selber ließ sich auf der Burg „Herodeon“ bei Bethlehem beisetzen.