Hazor in Nordisrael: Kanaanäische Großstadt und israelitische Festung (50/55 Min.)

Wir besichtigen zunächst Ruinen der bedeutendsten und mächtigsten kanaanäischen Königs- und Großstadt Hazor mit ihrer Unter- und Oberstadt: kanaanäische Tempel von 1600 bis 1200 v. Chr. und Stelenheiligtümer aus dem 16. und 14. Jahrhundert v. Chr.; letzteres enthält unter anderem eine Stele mit zwei Händen, die den Mond anbeten. Viele Funde aus diesen Stätten sind im Israelmuseum von Jerusalem zu besichtigen. Eindrücklich ist auch der inzwischen restaurierte kanaanäische Palast mit Thronsaal, in dem unter anderem König Jabin von Hazor residierte. Neuere Ausgrabungen brachten ein Stadttor mit einer kanaanäischen Kultstätte ans Licht, das die Ober- und die Unterstadt miteinander verband.

HAZORZUGANGZUM

Hazor, Zugang zum Wasserschacht

Wir betrachten ferner Ruinen aus der Zeit, als Hazor unter israelitischer Vorherrschaft stand. Prägend wirkten in dieser Zeit König Salomo im 10. und später König Ahab im 9. Jahrhundert v. Chr. Wir besichtigen eine Stadttoranlage mit Sechskammertor und die Stadtmauer des im Vergleich zur kanaanäischen Stadt sehr viel kleineren israelitischen Hazor; in einem israelitischen Lagerhaus wurden Vorräte für die hier stationierten Soldaten und Beamte aufbewahrt. Daneben liegt ein Vierräumehaus mit einer restaurierte Olivenpresse aus dem 8. Jh v. Chr. Angesichts feindlicher Bedrohungen durch die Syrer und die Assyrer ließ König Ahab eine Zitadelle im Westen und eine Bastion im Osten der Oberstadt errichten und schließlich eine beeindruckende, 40 m tiefe Schachtanlage, die bis zum Grund­­wasser führte (s. das Bild); eine sichere Wasserversorgung war für damalige Städte eine wichtige Voraussetzung, Belagerungen zu überstehen. Im Jahre 732 v. Chr. wurde das israelitische Hazor dennoch von den mächtigen Assyrern erobert und gründlich zerstört.