Festungsstadt Megiddo im Norden Israels (1 Std.)

Das kanaanäische Megiddo (3. bis 2. Jahrtausend v. Chr.) lag strategisch bedeutsam an der Kreuzung von zwei wichtigen Handelsstraßen – eine davon kam aus Ägypten – und zudem am Ende eines Passes, durch den die von Ägypten kommende wichtige Handelsstraße führte. Wegen ihrer strategischen Bedeutung war Megiddo durch die Jahrtausende heftig umkämpft. Darum enthält der Tell (Stadthügel) von Megiddo 21 Besiedlungsschichten – das sind 21 zerstörte und wieder aufgebaute Städte, die hier nacheinander existierten – von der Jungsteinzeit (vor 4000 v. Chr.) an bis hin zur Perserzeit (6. bis 4. Jahrhundert v. Chr.). Wir besichtigen unter anderem alte kanaanäische Stadtmauern und Tempelanlagen inklusive eines großen runden Opferaltars, vermutlich für den kanaanäischen Gott Baal. 200 Funde von kunstvoll bearbeitetem Elfenbein zeugen vom Wohlstand und der Kunstfertigkeit der in Megiddo lebenden Kanaanäer. 

1 Megiddo, israelitische Stadttoranlage

Vom Megiddo der israelitischen Zeit werden Stätten vor allem aus der Zeit von König Salomo (10. Jahrhundert v. Chr.) und von König Ahab (9. Jahrhundert v. Chr.) gezeigt: Eine Toranlage mit sechs Kammern, Pferdeställe und eine beeindruckende Schacht- und Tunnelanlage, die zu einer Quelle außerhalb der Stadt führte. Ein riesiges Getreidesilo ist der Zeit von König Jerobeam II. (8. Jahrhundert v. Chr.) zuzuordnen. Bei Megiddo kam der judäische Reformkönig König Josia von Jerusalem im Jahre 609 v. Chr. ums Le­ben, als er sich Pharao Necho entgegenstellte, der dem schwächelnden assyrischen Großreich gegen Babylon zu Hilfe eilte (2. Königsbuch 23,29–30).