Sinaiberg und Sinaiburg: Der Moseberg und das Katharinenkloster

Der Vortrag beginnt mit eindrücklichen Bildern vom Sinaigebirge – es besteht aus Rosengranit – und vom Erlebnis eines Sonnenaufgangs über dem Sinaimassiv auf dem 2285 m hohen „Moseberg“ (s. Bild „Dreieinigkeitskapelle auf Moseberg nach Sonnenaufgang“).SinaiDreieinigkeitskapelleaufMosebergDieser Berg des Sinaimassivs soll unter anderem an den Bundesschluss zwischen Gott und seinem Volk Israel am Berge Sinai und an die Gabe der 10 Gebote erinnern, die Mose auf dem Sinai empfing und dem Volk im Auftrage Gottes überbrachte, als es am Fuße des Berges lagerte. Gezeigt werden Bilder vom Aufstieg auf den Berg, aber auch vom Abstieg über den sog. „Treppenweg“ mit seinen 3750 Stufen, den die hier lebenden Mönche und Eremiten wohl schon im 4. Jahrhundert v. Chr. geschaffen haben.

Am Fuße des Berges Sinai liegt das hochberühmte und auch wirklich eindrucksvolle, über 1460 Jahre alte St. Katharinen-Kloster – errichtet von Kaiser Justinian in den Jahren 548 bis 560 n. Chr. (s. Bild „Katharinenkloster am Fuße des Sinaigebirges“).Sinai,KatharinenklostervorSinaimassivEs enthält viele bauliche Besonderheiten, u. a. eine kleine Moschee aus dem 11. Jahrhundert n. Chr. neben der großen „Verklärungsbasilika“, in der seit dem Jahre 560 n. Chr. ununterbrochen Gottesdienste gefeiert worden sind. Die Apsis der Verklärungsbasilika enthält ein total beeindruckendes, völlig unbeschädigtes „Verklärungsmosaik“, das Matthäus 17,1–8 darstellt, also die Offenbarung der Göttlichkeit des Menschen Jesus durch seinen himmlischen Vater für einen kurzen Augenblick. Herausragende Künstler, die auch die Mosaiken der Hagia Sophia von Konstantinopel geschaffen haben, waren hier am Werk.

Im Kloster sieht man uralte Wehrgänge an den 12 bis 15 m hohen wehrhaften Klostermauern und z. B. auch einen syrischen Blasenstrauch, den die Mönche als den „brennenden Dornbusch“ aus der Mosezeit verehren. In der weltberühmten Bibliothek des Klosters fand man den Codex Sinaiticus, eine ganz wertvolle, fast vollständige Bibelhandschrift aus dem Jahre 350 n. Chr. Auch enthält das Kloster eine einmalige Ikonensammlung mit teilweise ganz alten Ikonen aus der Zeit vom 5. bis zum 9. Jahrhundert n. Chr., weil das Sinaikloster seit 641 n. Chr. nicht mehr zum Byzantinischen Reich gehörte; darum blieb es vor der Ikonenzerstörung während des sog. „Bildersturms“ verschont, dem im Byzantinischen Reich von 726 bis 843 n. Chr. unzählige Ikonen zum Opfer fielen. Einige sehr wertvolle und auch ganz alte Ikonen aus der Ikonensammlung des Sinaiklosters sollen zum Abschluss des Bildervortrags gezeigt werden.