Auf den Spuren von Abraham in Beerscheba und Hebron

Die heutige Großstadt Beerscheba liegt am Rande der Negevwüste. Siedlungsspuren aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. weisen auf das hohe Alter von Beerscheba hin. Bei Beerscheba schlugen Abraham und seine Nachkommen für längere Zeit ihre Zelte auf. Ein türkischer Brunnen, der „Abrahamsbrunnen“, soll daran erinnern. Etliche Bilder vom beduinischen Leben in und am Rande der Wüste werden Anschauung vom Leben der Erzväter (Patriarchen) – Abraham, Isaak und Jakob – vermitteln.

5 km von der Großstadt Beersheba entfernt liegt der Tell (= Stadthügel) Beersheba, eine Siedlung innerhalb eines großen Tals. Auch hier gibt es bis ins 4. Jahrtausend v. Chr. zurückweisende Siedlungsspuren. Vom 12. bis zum 7. Jahrhundert v. Chr., also in einem Zeitraum von 500 Jahren, existierten auf dem Tell Beersheba neun unterschiedliche Städte nacheinander (Zerstörung, Neuaufbau, Zerstörung, Neuaufbau usw.). In dieser Zeit war die Stadt in israelitischer Hand; sie wurde am Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. wohl von den Assyrern zerstört (701 v. Chr.). Da diese Stadtschicht am besten erhalten war, wurde sie anschaulich restauriert. Zu sehen sind unter anderem ein Stadttor mit Kammern, die Stadtmauer, die die Rückwand etlicher Häuser bildete, Lagerhallen, ein seltener israelitischer Altar und ein beeindruckendes, riesiges unterirdisches Wasserreservoir. Seit 2005 gehört Beerscheba zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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Hebron, Heiligtum über Patriarchengräbern

In Hebron kaufte Abraham ein „Mach­pela“ genanntes Feld mit einer Höhle darin als Erbbegräbnis zunächst für seine Frau Sara. Später wurden hier er selber und seine direkten Nachkommen Isaak & Rebekka sowie Jakob & Lea beigesetzt. Am Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. ließ Herodes d. Gr. über der Höhle ein imposantes, noch heute die heilige Stätte prägendes Heiligtum zur Erinnerung an die Patriarchen errichten, ebenso auch im Hain Mamre in der Nähe von Hebron, wo Gott Abraham in Gestalt von drei Männern erschien und dem betagten Ehepaar Sara und Abraham die Geburt eines eigenen, ihnen schon lange versprochenen Sohnes innerhalb eines Jahres verhieß (1. Mose 18). Nach 135 n. Chr. ließen Kaiser Hadrian über dieser Stätte einen Merkurtempel und im 4. Jahrhundert n. Chr. Kaiser Konstantin eine christliche Basilika errichten, deren Spuren noch heute zu sehen sind.