Masada: verlässliche und verletzliche Festung am Toten Meer

Masada ist ein 440 m hoher, 600 m langer und bis zu 300 m breiter, isoliert stehender und steil abfallender Tafelberg in der heißen Wüste Juda am Toten Meer, den König Herodes zu einer Festung und Fluchtburg – allerdings mit luxoriösen Lebensbedingungen – ausbauen ließ. Zweimal hat er seine Familie auf Masada vor seinen Feinden in Sicherheit gebracht. Wir besichtigen unter anderem zwei (!) Paläste des Herodes, von denen der Nordpalast aus drei übereinander am Steilhang errichteten Palaststufen bestand; im Norden des Tafelbergs wehte immer eine frische Brise. Wir schauen uns ferner Gebäude an, in denen die Menschen außerhalb der Paläste lebten und arbeiteten: Wohnräume, in doppelte Wehrmauern integriert – ein großes Verwaltungsgebäude – das „Haus des Kommandanten“ – riesige Lagerhäuser für jahrelang reichende Vorräte an Nahrungsmitteln – etliche riesige Wasserzisternen, mit denen unter anderem ein Thermalbad und ein Schwimmbad (in der Wüste!) unterhalten wurden – schließlich eine von den Zeloten (antirömische jüdische Widerstandskämpfer) umgebaute Synagoge.

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Masada, Bergplateau mit Kasemattenmauer und Ruinen

Nach dem Fall Jerusalems am Ende des jüdisch-römischen Krieges im Jahre 70 n. Chr. verschanzten sich auf dem uneinnehmbar erscheinenden Tafelberg von Masada die übrig gebliebenen fanatischen Zeloten, etwa 950 an der Zahl; durch den etwa ein halbes Jahr dauernden Bau einer riesigen Rampe – man kann sie noch heute besichtigen – gelang es den Römern am Ende, die Festung einzunehmen; doch fanden sie außer zwei Frauen und fünf Kindern, die sich vor den Zeloten versteckt hatten, nur Tote vor: Die Zeloten hatten sich vor der bevorstehenden Erstürmung der Festung nach dem Zeugnis des jüdischen Historikers Josephus dem direkten römischen Zugriff durch planvollen Massenselbstmord entzogen, um dem zu erwartenden Tod (Zeloten) oder dem Schicksal der Sklaverei (Frauen und Kinder) zu entgehen.