Von Akko am Mittelmeer bis nach Sichem im samaritanischen Bergland

Die einst kanaanäische (Richterbuch 1,31) und zur Zeit von König Salomo israelitische Hafenstadt Akko (1. Königsbuch 9,11) lag auf einem von 2000 bis 900 v. Chr. besiedelten Stadthügel: dem wenig erforschten Tell Akko. Wegen ihrer Kreuzfahrerfestung und ihrer malerischen Altstadt aus dem 18. Jahrhundert n. Chr. gehört Akko zum Weltkulturerbe der UNESCO. Wir besichtigen imposante Räumlichkeiten der Kreuzfahrerfestung und interessante Bauten der heutigen Altstadt wie ein türkisches Bad und eine „Säulenkarawanserei“, die mit Säulen vom zerstörten Cäsarea am Mittelmeer (s. Vortrag Nr. 1) errichtet wurde.

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Sichem, Jakobsbrunnen

Von Akko geht es über Haifa – wir schauen vom Karmelgebirge auf diese Hafenstadt – nach Muhraqa (= „Ort des Verbrennens“) auf dem Karmel; an dieser Stätte, wo sich das „Gottesurteil auf dem Karmel“ gut abgespielt haben könnte (1. Königebuch 18), setzte sich der Prophet Elia mit den Baalspropheten der phönizischen Königin Ise­bel (s. unt.) auseinander; von dort kann man weit ins Land schauen, z.B. über die Jesreelebene und zum Berg Tabor.

Nach längerer Fahrt in südlicher Richtung gelangen wir nach Samaria, der Hauptstadt des Nordreichs „Israel“. Nach Salomos Tod erfolgte eine Reichsspaltung in ein größeres Nordreich „Israel“ und ein kleineres Südreich „Juda“. Besichtigt werden in Samaria u.a. die beachtliche Ruine des Palastes von König Ahab und seiner für den Baalskult missionierenden phönizischen Frau Isebel – beide waren erklärte Gegner des Propheten Elia –, ferner die Grundmauern und die Freitreppe eines von König Herodes erbauten Augustustempels, sodann ein kleines Theater und schließlich das Forum, der herodianische Marktplatz von Samaria.

11 km von Samaria entfernt liegt der Tell Balata: das antike Stadt Sichem mit einem Baalstempel (heute bei Nablus). Sichem ist in der Bibel mit den Namen von Abraham und Jakob verbunden (z.B. 1.Mose 12,6–7; 33,17 bis 35,1); 500 m von Sichem entfernt befindet sich der heute durch eine Kirche geschützte, unversehrte uralte „Jakobsbrunnen“: an diesem Brunnen sprach später Jesus mit einer Samaritanerin unter anderem über die Bedeutung des Tempels von Jerusalem und des Berges Garizim, des heiligen Berges der Samaritaner (Johannes 4), zu dessen Füßen Sichem liegt.