Unterwegs im Jordantal: Vom See Genezareth bis nach Jericho beim Toten Meer

Der Vortrag folgt dem Verlauf des Jordantals und beginnt mit Bildern von der wehrhaften, nie ero­berten Kreuzfahrerfestung Belvoir; sie bietet einen großartigen Blick auf die Südseite des Sees Genezareth. – Die Synagoge vom nahe gelegenen Beth Alpha vom Anfang des 6. Jahrhunderts n. Chr. enthält einen Mosaikfußboden, der neben biblischen Themen – z.B. Abrahams Versuchung (1. Mosebuch 22) auch heidnische Motive enthält: einen Tierkreis mit dem Sonnengott Helios in der Mitte. Im Hintergrund von Beth Alpha erhebt sich das Gilboagebirge.

09

Jericho, jungsteinzeitlicher Verteidigungsturm

Dem Jordantal in südlicher Richtung folgend gelangt man nach Jericho, einer von mehreren Quellen gespeisten Oase inmitten einer Bergwüste in der Nähe des 400 m unter dem Meeresspiegel liegenden Toten Meeres; Jericho ist die älteste Stadt mit dem ältesten, von Menschen errichteten und intakten [!] Steinturm der Welt (9000 Jahre alt). Gegenüber dem Tell (Stadthügel) von Jericho liegt der „Berg der Versuchung“ mit dem Kloster der Versuchung: beide sollen an die Versuchung Jesu „auf einem hohen Berg“ erinnern (Matthäus 4,8–11). Im südlich vom Tell gelegenen Jericho der neutestamentlichen Zeit hat Jesus einen Blinden geheilt (Lukas 18,35–43) und den kleinen Zolleintreiber Zachäus besucht, der auf einen Maulbeerbaum geklettert war, um Jesus zu sehen (Lukas 19,1–10). Im heutigen Jericho kann man das riesige Prachtexemplar eines Maulbeerbaums bewundern.

Eine grandiose Bergwüstenlandschaft bietet schließlich der Wadi Kilt bei Jericho; diesen Canyon, der am Ende des Bildervortrags mit vielen reizvollen Bildern gezeigt wird, hat Jesus im Gleichnis vom barmherzigen Samariter vor Augen gehabt (Lukas 10,25–37), führte doch der Weg von Jerusalem nach Jericho (und umgekehrt) durch den Wadi Kilt. An eine schroffe Steilwand des Wadi Kilts ist das aus dem Jahre 480 n. Chr. stammende, sehr sehenswerte St. Georgskloster „angeheftet“; neben Unterkünften für Mönche enthält es zwei Höhlenkirchen – die schön ausgemalte Marienkirche und die Kirche der Heiligen Johannes und Georg – sowie eine Höhlenkapelle für den Propheten Elias.