Großstadt Hazor und Chorazin über dem See Genezareth

Wir besichtigen zunächst Ruinen der bedeutendsten und mächtigsten kanaanäischen Königs- und Großstadt Hazor mit ihrer Unter- und Oberstadt: kanaanäische Tempel von 1600 bis 1200 v. Chr. und Stelenheiligtümer aus dem 16. und 14. Jahrhundert v. Chr.; letzteres enthält unter anderem eine Stele mit zwei Händen, die den Mond anbeten. Viele Funde aus diesen Stätten sind im Israelmuseum von Jerusalem zu besichtigen. Eindrücklich ist auch der inzwischen restaurierte kanaanäische Palast mit Thronsaal, in dem unter anderem König Jabin von Hazor residierte, dessen Truppen von Israel geschlagen wurden (Richterbuch 4,1–23).HazorZugangzumWasserschacht

Wir betrachten ferner Ruinen aus der Zeit, als Hazor unter israelitischer Vorherrschaft stand. Prägend wirkten in dieser Zeit König Salomo im 10. und später König Ahab im 9. Jahrhundert v. Chr. Wir besichtigen eine Stadttoranlage mit Sechskammertor und die Stadtmauer des im Vergleich zur kanaanäischen Stadt sehr viel kleineren israelitischen Hazor; in einem israelitischen Lagerhaus wurden Vorräte für die hier stationierten Soldaten und Beamte aufbewahrt. Daneben liegt ein Vierräumehaus mit einer restaurierten Olivenpresse aus dem 8. Jh v. Chr. Angesichts feindlicher Bedrohungen durch die Syrer und die Assyrer ließ König Ahab eine Zitadelle im Westen und eine Bastion im Osten der Oberstadt errichten und schließlich eine beeindruckende, 40 m tiefe Schachtanlage, die bis zum Grund­­wasser führte (s. Bild); eine sichere Wasserversorgung war für damalige Städte eine wichtige Voraussetzung, Belagerungen zu überstehen. Im Jahre 732 v. Chr. wurde das israelitische Hazor dennoch von den mächtigen Assyrern erobert und gründlich zerstört.ChorazimSäulengang

15 km südlich von Hazor und 3 km vom direkt am See Genezareth liegenden Kapernaum entfernt liegt Chorazin 270 m über dem See Genezareth. In diesem einst nicht unbedeutenden Städtchen hat Jesus gewirkt, doch hatte sein Wirken nicht die von ihm erhoffte Resonanz (Mt 11,20–22). Wir besichtigen teilrestaurierte Bauten wie Wohnhäuser, eine Olivenpresse oder auch die beeindruckendedunkle Basaltsynagoge von Chorazin (s. Bild) mit dem „Stuhl des Mose“ für die Schriftgelehrten (Mt 23,2).