NATURSCHAUSPIEL KAPPADOZIEN A: Entstehung und Landschaft, Ilara-Canyon und unterirdische Stadt Kaymakle (50 Min.)

In diesem Bildervortrag werden zunächst recht unterschiedliche Bilder von der faszinierenden Landschaft Kappadozien mit beeindruckenden Tuffformationen und Tuffkegeln z. B. im Kamel-, Jäger- und Göremetal sowie in Paschabah (= „Garten des Pascha“) gezeigt. Kappadozien verdankt seine Entstehung den Eruptionen von mehreren Vulkanen und der anschließenden Erosion, die eine einmalige Landschaft geformt hat.

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Lappadozien, Ihlaracanyon

Eine Besonderheit ist der 14 km lange und 150 m tief in die Landschaft eingeschnittene, windungsreiche Ihlara-Canyon mit seinem Melendiz-Bach; er verdankt seine Entstehung dem einst reißenden Melendiz-Fluss, der in grauer Vorzeit von zwei über 3000 m hohen Vulkanen – dem Hasan Dah und dem Melendiz Dah – gespeist wurde. Im unübersichtlichen Ihlaratal siedelten sich schon früh Christen an, wie es eine Fülle von in den Felsen geschlagenen Höhlenkirchen bezeugen, die mit Ornamenten oder eindrucksvollen Fresken ausgemalt wurden. Einige davon werden wir besichtigen.

In Kappadozien gab es schon um 80 n. Chr. christliche Gemeinden, wie das Neue Testament bezeugt (1. Petrusbrief 1,1–2). Wegen der an Höhlen reichen, viele Versteckmöglichkeiten bietenden Landschaft suchten und fanden Christen unter anderem während der langen Zeit der römischen Christenverfolgungen (90 bis 300 n. Chr.) in Kappadozien Unterschlupf. Der Bildervortrag endet mit der Besichtigung der einzigartigen unterirdischen Höhlenstadt Kaymakle, in der sich einst 5.000 Menschen bei Gefahr verbergen konnten. Die einzelnen in den Tuff geschlagenen Räumlichkeiten waren durch (bei Gefahr verschließbare) Gänge miteinander verbunden und durch zahlreiche Luftschächte belüftet. In christlicher Zeit wurde in dieser unterirdischen Stadt – es gibt noch sehr viel mehr solcher Städte in Kappadozien – eine beachtliche Kirche aus dem Felsen herausgemeißelt.